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Komödien in Rom

Aristophanes hat in der alten Komödie (v. 400 v. Chr.) in Griechenland noch oft politische Kritik mit eingebaut, der politische Alltag wurde auf die Bühne gebracht. In der "Umbaupause" (Parabase) auf der Bühne wurde die Tagespolitik behandelt. Dabrei kommentierte der Chor das Geschehen und spielte somit eine wichtige Rolle. Allerdings wurde dieses Vorgehen bald unterdrückt, da die Themen oft allzu deutlich zur Sprache kamen. Neben Aristophanes (von seinen elf Komödien sind noch drei erhalten) wirkten in dieser Zeit auch noch Kratinos und Eupolis.

In der nun folgenden mittleren Komödie (Alexis) wurden meist mythologische und religiöse Themen behandelt, sie war gänzlich unpolitisch, da Äußerungen der Dichter in diese Richtung zu gefährlich geworden waren. Von diesen Werken ist fast nichts mehr erhalten, es ist aber anzunehmen, dass sich in dieser Epoche Typen entwickelten, wie der freche Sklave oder die geschäftstüchtige Hetäre.

Die neue Komödie (um 300 v. Chr.), vertreten durch Menander und andere, beschäftigte sich mit menschlichen Beziehungen und Schwächen, so wie Liebschaften, Eifersucht und Feindschaft. Das Interresse liegt jetzt im Inneren des Menschen, der Chor verschwindet gänzlich. Die Typen, die sich schon in der mittleren Komödie entwickelten, werden festgelegt und die Tyche (Zufall) spielt eine große Rolle.

Diese Art der Komödie fand auch in Rom Einzug, Tragödien haben sich in Rom nicht durchgesetzt - die Römer wollten leichte Kost. 240 führte Livius Andronicus die erste Römische Komödie auf.

Die Komödien wurden auf dem Marktplatz aufgeführt. Ob der dortigen Lautstärke musste der Dichter am Anfang etwas interessantes auf die Bühne zaubern, um die Aufmerksamkeit zu erwecken. Dabei trafen Schlägereien und Beschimpfen zielsicher den römischen Geschmack. Auf der Bühne agieren in Kommunikation miteinander sehr selten mehr als drei Personen, immer Männer mit Masken (das sparte Personal). Diese Komödien wurden an festgelegten Festtagen aufgeführt, also bei Götterfesten, Tempelweihen oder privaten Veranstaltungen, wie Triumph oder Beerdigung (Leichenspiele).

Der Humor war derb und drastisch, aber auch intellektuell oder satirisch. Es wurden antike Metaphern oder Typen dargestellt, dabei war Häßlichkeit Trumpf.

Es wurden auch in Rom Leute vorgeführt, aber nicht so krass wie bei Aristophanes, sondern eher bestimmte (Berufs-) Gruppen (-> Typen) oder dreckige Ecken in Rom.

Zu unterscheiden seien noch die Palliata und die Togata. Die Bezeichnungen leiten sich von den Kleidungsstücken pallium (griechisch) und toga (römisch) ab. Die Palliata (Plautus, Terenz) ist eine Komödie, die in griechischem Ambiente spielt, aber römisch verarbeitet ist. Das heißt, der Dichter hat den Ort des Geschehens nach Griechenland verlegt, um nicht in die Bedrouille zu kommen. Die Togata (Afranius, Quinctus Atta) hingegen ist eine echte römische Komödie, die auch in Rom spielt.

Tragoedia sind Tragödien nach griechischem Vorbild (Livius, Navius, Ennius, Pacuvius, Accius). Praetexta (benannt nach dem Purpurstreifen der Senatoren) sind hingegen römische Tragödien (Naevius, Ennius, Pacuvius, Accius)