Römische Lyrik
Allgemeines:
- Antike Abgrenzung geht vom Formalen aus: Singverse (mit Lyra-Begleitung)
- Melik = gesungene Dichtung (gesungene monodische Lyrik und Chorlyrik)
- In Lyrik wirken Wort, Rhythmus, Metrum und Melik zusammen
- Elemantare Verwandtschaft von Lyrik und Rhetorik
Griechischer Hintergrund:
- Sappho (um 600 v. Chr.)
- Pindar ( - 446 v. Chr.)
- Archilochos ( 7. Jh. v. Chr.)
- Überlieferter Bilderschatz aus Metaphern und Mythen
- Gesellschaftliche oder gottesdienstliche Funktion
- Einsicht vermitteln und auf Menschen einwirken
- Repräsentatives lyrisches "Ich"
Römische Entwicklung:
- Plautinische Cantica = Fülle lyrische Poesie
- Catull verbindet Traditionen von Iambus, Epigramm und anderen hellenistischen
Gattungen
- Römische Lyrik erst bei Horaz selbstständige Gattung
- Ästhetische Forderungen griechischen Typs und römische Individualtität
verbunden
- Lyrik hat in Rom keine wirkliche Gattungstradition, nur große
Individualleistungen
- Statius, Martial, Ausonius und Claudian streifen Lyrik
- Erst christlicher Dichter Prudentius wieder Lyriker
Aspekte der horazischen Lyrik:
- Imitation und Originalität: hellenistisches, frühgriechisches,
römisches
- Absolute Poesie, Wortmusik:Vielfalt griechischer Metren
- Vernunft und Lehre: Überwindung der unmittelbaren Betroffenheit'
- Anrede: Ziel = Überzeugung
- Makrokosmos und Mikrokosmos: persönlich und überpersönlich
Literarische Technik:
- Verschiedene Gesichttypen: Götterhymnus, Lobgedicht, Totenklage,
Trostgedicht...
- Horaz: dialogisches Element (Du'), kommunikativer Charakter
- Catull: Selbstanreden, innerer Monolog
Sprache und Stil:
- Metrik - nicht Reim wichtig
- Alliterationen, Hyperbata
- Raffinierte Schlichtheit in der Übernahme der gesprochenen Sprache
Gedankenwelt:
- Lyrik = Kunst, aber vor allem Spiel
- Catull: Streben nach Vollkommenheit der Form, Aufbau eines privaten
Wertekosmos
- Horaz: Lebensphilosophie, verarbeitet römische Gesellschaftsverhältnisse
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