Die Römische Liebeselegie
Allgemeines:
- Elegisches Distichon
- Assoziative Gedankenführung, Ringkompositionen
- Belehrung oder Erregung von Mitleid
Griechischer Hintergrund:
- Archilochos (7. Jh.) - Krieg, Frieden, Eros, Tod
- Mimnermos (7. Jh.) - Liebesgenuss
- Antimachos (um 400) - erotische Mythenerzählungen
- Kallimachos (3. Jh.)
- Philetas (2. Hälfte 4. Jh.)
Römische Entwicklung:
- Catull = Vorläufer
- Cornelius Gallus (- 26 v. Chr.) = Begründer der römischen
Liebeselegie
- Topoi: Verfallensein an die Geliebte und absolute Willfährigkeit
des Liebenden
- Tibull
- Properz
- Ovid (Endpunkt der augusteischen Liebeselegie)
- (Laktanz, Ausonius, Claudian)
Literarische Technik:
- Typische Figuren und Situationen wie in der Komödie
- Tibull: mehrthemige Komposition, assoziativer Übergang, verzichtet
auf gelehrte Mythologie, Verklärung des Landlebens und des Friedens
- Properz: viele Elegien in sich geschlossen, entwickelt hellenistische
Kleinform zum Monumentalen hin, Mythos Grundlage zur Erhöhung des
Privaten
- Ovid: einzelnes Thema wird systematisch behandelt, macht Mythos fassbar
und verleiht ihm visuelle und gedankliche Schärfe
- Elegisches Ich ist subjektiv
Sprache und Stil:
- Hochkultivierte Sprache der augusteischen Dichtung
- Properz: farbigster und schwierigster, wagemutige Formulierungen, gewisse
Sprödigkeit
- Tibull: Purist der Wortwahl, zweisilbiger Pentameterschluss, edel, rein,
musikalisch
- Ovid: feine Metrik wie Tibull, Präzision und Klarheit, Antithesen
Gedankenwelt:
- Poesie ist ganz der Liebe als Daseinsform untergeordnet
- Dichter als vates - Verewigung der Angebeteten
- Dichten als Spiel
- Demonstratives Lösen von der gesellschaftlichen Norm (servitium
amoris)
- Alte Sitten und neue "Moral" nebeneinander (Treue und Leichtfertigkeit)
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