Römische Lehrdichtung

     

 
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Römische Lehrdichtung

Allgemeines:

- Ein Mittelgeschöpf zwischen Poesie und Rhetorik
- Vielfache Diskussion in Antike, ob Lehrdichtung Dichtung ist

Griechischer Hintergrund:

- Hesiod (8.-7. Jh.) - Theogonie
- Empedokles - Katharmoi
- Hellenismus: beliebte Sujets werden in Versform dargestellt
- Ziel: Schulzwecke, Gedächtnisstützen, Bekundung der eigenen Gelehrsamkeit
- Arat - Phainomena (Sterndichtung)
- Kallimachos - Aitia
- Medizinische Rezepte des Nikander

Römische Entwicklung:

- Lehren und Lernen in der Prosaschrift des Alten Cato über den Landbau
- Ennius - Gaumenfreuden
- Lukrez - De rerum natura (Lehrepos)
- Vergil - Georgika
- Horaz - Ars Poetica
- Ovid - Ars amatoria
- Manilius - Astronomica
- Bibelepik zwischen Lehrgedicht und Epos

Literarische Technik:

- In allen Literaturgattungen didaktisches; im engeren Sinne: längere, hexametrische Gedichte
- Ausführliche Prooemia
- Anrufung einer für das Thema zuständigen Gottheit
- Gewisse Systematik der Darbietung des Stoffes erforderlich
- Narrative Einlagen und Schilderungen
- Das Lehrgedicht als strukurierte Großform in mehreren Büchern in römische Schöpfung

Sprache und Stil:

- Lukrez: übernimmt von Ennius geschaffene epische Sprache
- Lange Perioden, Verwendung beiordnender und unterordnender Partikeln
- Nachfolgende ahmen lange Sätze nicht nach
- Vergil: kürzere, selbstständige Kola, assoziative Übergänge
- Horaz: Sermo-Stil, Verschleierung der Struktur, Mischung von Ernst und Heiterkeit
- Ovid: elegisches Distichon (durch erotisches Thema nahegelegt)

Gedankenwelt:

- Lukrez orientiert sich an Epikur, im Mittelpunkt stehen nicht theologische Themen
- Vergil schreibt nicht aus Freiheit, sondern aus der Kraft der Demut