Horaz: Überlieferungsgeschichte

     

 
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Horaz: Überliefungsgeschichte

Allgemeines

- 4. Jh. Transskription von Papyrusrollen in Pergamentcodices
- 8. Jh. Transskription in die karolingische Minuskel {besonders vorklassische Texte verloren}
- zweite Generation der karolinischen Reform behandelte jeden Text ehrfurchtsvoll { von den meisten Texten gibt es einen karolingischen Archetypus}
- 11. - 13. Jh. wachsendes Interesse die Klassiker besser zu verstehen explosionsartige Zunahme der Kopien und Austausch von Varianten

Horaz

- ca. 250 Handschriften, meist französischen Ursprungs
- keine älter als 8. Jh.

Hintergründe der Überlieferung

- schon in der Antike vielzitiert; zwei antike Scholien ( Pomponius Porphyrio, vermischter Korpus)
- zu Beginn des Mittelalters zunächst Vergessenheit
- in der 2. Hälfte d. 9. Jh. tauchen plötzlich Wissen um Horaz und Handschriften auf
- Wichtig im Mittelalter: moralisierender Inhalt à herausgelöste Zitate {weniger Satiren, eher Briefe}
- Lyrische Gedichte werden weniger gelesen als Satiren und Briefe {größere metrische und sprachliche Schwierigkeit}

Zur Überlieferung

- oft werden die Handschriften in zwei Gruppen geteilt:
- I (Klingner Xsi): ABCK (a)
- II (Klingner Psi): R delta pi lambda l phi psi (a)
- Unterschiede: Irrtum/ Fehler, Unterschiede in der Reihenfolge der Anordnung und in Stil & Form der Titel
- Xsi meist eher vertrauenswürdig, oft aber auch Psi richtig
- Handschrift V {Blandinius Vetustissimus, Kloster bei Gent 1566 zerstört, durch Jacobus Cruquius in einer Sammlung 1565 veröffentlicht} nimmt eine Sonderstellung ein à verhält sich, wie man es von einem dritten Zweig erwartet {stimmt in guten Lesarten mit Xsi und Psi überein}