Cicero: Pro Marcello

     

 
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3. Übersetzung

(13) Und beachtet dieses Urteil des Gaius Caesar, Senatoren, wie weit es sich erstreckt. Denn wir alle, die wir zu diesen Waffen - ich weiß nicht durch welches unglückselige Schicksal des Staates - gedrängt wurden, auch wenn wir durch irgendeine Schuld des menschlichen Irrtums gehalten wurden, sind wir vom Verbrechen sicher befreit.
Denn wenn er Marcus Marcellus dank eurer Bitte für den Staat rettete, wenn er mich sowohl für mich und ebenso für den Staat - wobei niemand darum gebeten hatte - die zurückgebliebenen überaus angesehenen Männer selbst sowohl für sich als auch für das Vaterland, deren Vielzahl und Würde ihr selbst in dieser Versammlung seht, hat jener die Feinde nicht in die Kurie eingeführt, sondern er entschied, dass der Krieg von den meisten eher aus Unwissenheit und falscher, grundloser Furcht unterstützt wurde als aus Habgier oder Grausamkeit.

(14) In diesem Krieg dachte ich ja immer, man müsse vom Frieden hören, und ich empfand Schmerz, dass nicht nur der Frieden sondern auch die Rede der Bürger, die den Frieden fordern, zurückgewiesen wurde. Denn ich folgte jemals weder jener noch irgendeiner Waffe des Bürgers und immer waren meine Ratschläge Begleiter des Friedens und der Toga, nicht des Krieges und der Waffen. Ich folgte dem Menschen aus privaten Gründen, nicht wegen öffentlichen Verpflichtungen, und so viel galt bei mir die treue Erinnerung, wie sie einem dankbaren Sinn eigen ist, dass ich nicht etwa durch Leidenschaft, ja nicht einmal durch Hoffnung als durchaus wissender so wie zum freiwilligen Untergang stürzte.

(15) Weshalb ja dieser mein Plan am wenigsten verdeckt war. Denn auch in dieser Versammlung habe ich, als der Staat noch unverletzt war, viel vom Frieden gesprochen und selbst im Krieg habe ich das Gleiche meinen Kopf riskierend gemeint. So wird aus diesem Krieg niemand als ungerechter Kritiker der Angelegenheiten hervorgegangen sein, der bezweifelt, was der Wunsch Caesars über den Krieg gewesen ist, weil er die Anstifter des Friedens sogleich als zu rettende einschätzte, den anderen [aber] zorniger war. Und es war vielleicht damals weniger wunderlich, als der Ausgang [des Krieges noch] ungewiss und das Kriegsglück offen war: der als Sieger wahrhaftig die Anstifter des Friedens hochschätzte, derjenige erklärte nach seinem Aufbruch, dass er lieber nicht kämpfen als siegen wolle.

(16) Und ich bin Zeuge der Anklage für Marcus Marcellus. Denn unsere Gefühle stimmten wie immer im Frieden so dann auch im Krieg überein.


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