Cicero: Pro Marcello

     

 
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1. Einleitung

Die clementia Caesaris war schon während des Bürgerkrieges zwischen Pompeius und Caesar zu einem geflügelten Wort geworden, da der spätere Diktator seinen Feinden gegenüber Milde walten ließ. Auch später begnadigte er viele Männer, die ihm zuvor feindlich gegenüberstanden, zu ihnen gehörten auch Marcus Marcellus und Cicero.

Die Begnadigung seines Freundes brachte Cicero dazu, sein langes Schweigen zu brechen und eine Dankesrede im Senat zu halten. Zunächst weist er dabei auf seine Ähnlichkeit mit Marcellus und seine tiefe Betroffenheit über dessen Schicksal hin und kommt dann zu den großen Taten Caesars. Diese zeichnen sich zwar auch durch Siege in Schlachten aus, mehr aber durch den Ruhm seiner Milde - ein Ruhm, den er weder mit einem Centurio oder Soldaten noch mit der Glücksgöttin Fortuna teilen muss. Alle Bauwerke und Triumphbögen, die zu seiner Ehre errichtet wurden, verfallen im Laufe der Jahrhunderte, der Ruhm aber, der von der Begnadigung und dem Sieg über die Grausamkeit des Sieges ausgeht, wächst mit dem Fortschreiten der Zeit.

Daran schließt sich der Abschnitt, den ich in dieser Hausarbeit bearbeiten möchte. Hierin verdeutlicht Cicero seine Einstellung zum Bürgerkrieg, seine Friedensbemühungen und die Tatsache, dass viele Menschen sich mehr durch Irrtum als durch Grausamkeit in den Krieg begaben.

Nach der Klärung einiger textkritischer Probleme und der Analyse der Stilistik sowie einer kurzen Angabe des Inhaltes werde ich den argumentativen Verlauf des Abschnittes und den historischen Kontext untersuchen. Dabei stellen sich für mich folgende Fragen: Wie wirkt sich die Anwendung rhetorischer Mittel auf das Verständnis aus? Wie werden damit der Inhalt oder der geschichtliche Hintergrund verdeutlicht? Kann man anhand der Stilmittel eine Ordnung in der Argumentation erkennen? In der folgenden Interpretation stellt sich mir die Frage, wie Cicero sich selbst und seine Einstellungen darstellt. Ob er vielleicht mittels der Stilistik einiges in ein anderes Licht rückt? Was will er in diesem Abschnitt besonders betonen? Anschließend folgen die Übersetzung sowie einige Schlussbemerkungen.


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