Bildung im Alten Rom

     

 
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Bildung im alten Rom

Non vitae sed scholae discimus (Sen. Ep 106, 12)


Überblick über das römische Bildungssystem:
Stufe Elementarbildung Höhere Bildung Hochschulbildung
Alter 7-12 Jahre 12-16 Jahre 16-20 Jahre
Inhalt Elementarunterricht in Lesen und Schreiben des Grie-chischen und Latei-nischen; Rechnen Höherer Unterricht in Grammatik; Lektüre und Auslegung der lateini-schen und griechischen Klassiker; kaum naturwis-senschaftliche Studien Rhetorik oder Rechtswissenschaft
Allgemeines:

- für die größte Zahl der Kinder war (mind. die Elementar-)Schule die Regel
- Schulgebäude eher ein "Laden" auf dem Forum
- Zwang und Züchtigung (Peitsche) waren normaler Schulalltag
- Lehrer waren arme Schlucker, nur die Rhetoriklehrer konnten es u.U. zu Geld und Ruhm bringen

Zur Elementarschule (magister ludi [litterarii]):

- das Schreibenlernen: einzelne Buchstaben, dann Buchstabenverbindungen (auch ohne Sinn: abh, coeb...), kleinere Sätze, moralische Maximen, 1-2 Verse
- (1) Lehrer lenkt die Hand des Kindes
- (2) Kind zieht auf einer Wachstafel die vorgegebenen Furchen der Buchstaben nach

Zur höheren Bildung (grammaticus):

- wesentlich weniger verbreitet als Elementarschule (à gehobene Schichten)
- Grammatikunterricht: Buchstaben, Silben, Wörter oder Teile der Rede
- Hauptinhalt: Erklärung der Schriftsteller, der Dichter (Vergil, Terenz, Horaz)
- Prosaschriftsteller, Geschichtsschreiber, Redner liest und erklärt man meist im Unterricht des Redners, die Geschichtsschreiber bisweilen auch beim Grammatikus (Sallust, Caesar, Tacitus)
- Erklärung der Autoren: ausdrucksvolles Rezitieren eines vorher verbesserten Textes
- Erklärung der Form und Erläuterung des Inhaltes: Wort für Wort, Vers für Vers

Zur Hochschulbildung (rhetor):

- erst Vorübungen, dann erfundene Reden zu einem vom Lehrer gestellten Thema
- (1) ratende Rede (Suasorie)
- (2) Streitrede (Kontroverse)