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Titus Livius (ca. 59 v. Chr. - 17 n. Chr.)
Livius wird in Patavium in Oadua, einer Provinz in Norditalien, geboren,
gehört nicht zu Oberschicht und erfährt seine Erziehung nicht
in Rom. So kann er aus einer gewissen Distanz schreiben. Er ist nicht
politisch oder militärisch tätig gewesen. Mit Augustus verbindet
ihn eine freundschaftliche Beziehung. Sein gesamtes Geschichtswerk ist
eine Ehrung Augustus', man findet aber auch durchgängig Kritik an
ihm. Livius hängt zwar an den alten Werten, weiß aber auch
die neuen zu schätzen.
Einige wahrscheinlich in der Jugend verfasst philosophische Schriften
sind nicht erhalten. Von seinem Hauptwerk Ab urbe condita - Von
der Gründung der Stadt sind nur noch die Bücher 1 - 10 und 21
- 45 von ursprünglich insgesamt 142 Büchern erhalten. Aufgrund
der Länge der Darstellung wurden meist die späteren Zusammenfassungen
des Werkes gelesen, so dass das eigentliche Werk zu großen Teilen
verloren ging. Wahrscheinlich schrieb er von den Anfängen der Stadt
Rom bis zu seiner Zeit und endet im Jahr 9 v. Chr. Er stützt sich
ausschließlich auf literarische Quellen (z.B. Fabius Pictor, Sempronius
Asellio, Caesar, Sallust). Es soll keine reine Faktensammling sein, sondern
die römische Geschichte lesbar und erlebbar machen. Nicht die Fakten
sind wichtig, sondern die Deutung der Geschichte. Eben dies führte
dazu, dass die Geschichtsschreibung ihn wegen Unzuverlässigkeit mehr
und mehr verwarf, so dass heute fast nur noch seine literarische Kunst
Anerkennung findet.
Schon zu Lebzeiten war Livius sehr anerkannt und wurde viel gelesen.
Allerdings war sein Werk so umfangreich, dass man sich meist an die Zusammenfassungen
hielt.
Werk:
142 Bücher Ab urbe condita
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