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Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.)
In Arpinum geboren stammt er aus dem (ländlichen) Ritterstand.
Zusammen mit seinem Bruder Quintus wird er zur Erziehung (Rhetorik, Philosophie,
Rechtswissenschaft) nach Rom geschickt und genießt bei dem rechtskundigen
Augur Quintus Mucius Scaevola eine Ausbildung als Advokat. Während
einer Studienreise nach Griechenland und Kleinasien (79-77 v- Chr.) trifft
er in Athen auf den AkademieleiterAntiochos von Askalon und auf Rhodos
den Rhetoriker Apollonios Molon.
Als homo novus verfolgt er die Ämterlaufbahn und wird 76 Quaestor
in Lilybaeum (Sizilien). 70 gelingt ihm der Durchbruch als Redner mit
der erfolgreichen Anklage gegen Verres (In Verrem). 66 wird er
Praetor und 63 Konsul. Wegen der Aufdeckung der Catalinarischen
Verschwörung und der Hinrichtung der Catalinarier verbringt er die
Jahre 58/57 im Exil. 51/50 ist er Prokonsul in Kilikien. Als er 49 zurückkehrt
hält er sich während des Bürgerkrieges zwischen Caesar
und Pompieus bedeckt, schlägt sich dann aber auf die (unterlegene)
Seite des Pompeius. Er wird 46 durch Caesar begnadigt und hält viele
Reden für die Pompeianer.
Er begrüßt Caesars Tod, hofft auf die Wiederauferstehung der
Römischen Republik und kämpft gegen Antonius. Am 7. Dezember
43 v. Chr. wird er bei Formiae von den Häschern Antonius' ermordet.
Sein Kopf und seine Hände werden auf dem Forum Romanum ausgestellt.
Während er sein ganzen Leben hindurch Reden verfasst
hat, entstanden die philosophischen und rhetorischen Schriften nur in
Zeiten der Zwangsruhe.
Gemeinsam mit Caesar schafft Cicero das klassische Latein und zählt
seit jeher zu den meistgelesenen Schulautoren.
Werke:
57 vollständig erhaltene Reden (z.B. In Verrem,
Pro Marcello)
rhetorische Schriften (z.B. De oratore, Brutus Orator)
philosophische Schriften (z.B. De re publica, De legibus)
Briefe (z.B. Ad Atticum, Ad Quintum fratrem)
poetische Werke (z.B. De consulatu suo)
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